Jean Paul vorgelesen

 
 
 

Die deutschen Klassiker laden zum Lesen ein. Sie sind für neugierige Leser geschrieben worden, nicht für Experten. Literaturwissenschaft aber kann Türen öffnen. Dies zeigt der Literatur(ver)führer: Klassische Werke werden verständlich erklärt und durch Hörproben lebendig.

Jean Paul (1763-1825) gilt als einer der Wegbereiter der literarischen Moderne. Abenteuerliches, Phantastisches, Nachdenkliches und Komisches gehen in seinem berühmten Roman „Hesperus“ ineinander über. Ein junger Mann soll den Erwartungen des Vaters gemäß Karriere machen, doch ihn beschäftigt vor allem seine unglückliche Liebe zur Braut seines besten Freundes.

Jean Paul entwirft grandiose Kulissen für die Entwicklungsstadien seines Helden. In einer in der deutschen Literatur einzigartigen bildgewaltigen Sprache breitet Jean Paul Seelenlandschaften aus, in die er seine Leser entführt. Zugleich strotzen Jean Pauls Texte von Selbstironie. All dies erläutern die einführenden Texte der Germanistin Barbara Hunfeld, Herausgeberin der soeben erschienenen historisch-kritischen Hesperus-Ausgabe.


Eine ideale Einführung in den Roman, der zum Bestseller wurde und Jean Paul berühmt machte, der zu seinen Lebzeiten drei Auflagen erlebte, über den Goethe und Schiller stritten.


Das Titelfoto zeigt eine historische Ansicht der Rollwenzelei. 

 

Hans-Jürgen Schatz liest vor


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Seit über zwanzig Jahren hält Hans-Jürgen Schatz Oberfranken die Treue. Die Stadt der Romantik Bad Berneck und ihre Umgebung bezeichnet er als seine zweite Heimat. Das ungeheuer vielfältige kulturelle Erbe dieser Gegend weiß er besonders zu schätzen: „Kein Ort wird in Briefen und Literatur so oft und als so schön beschrieben wie Berneck“ (www.stadt-der-romantik.de). Die Natur, die landschaftlichen Sehenswürdigkeiten haben auch Hans-Jürgen Schatz über die Jahre mehr und mehr beeindruckt. So wurde er bereits 1992 Mitglied in der Ortsgruppe des Bad Bernecker Fichtelgebirgsvereins (www.fgv-badberneck.de) und hat die Wiederherstellung des Jean Paul-Platzes oberhalb des Bernecker Ölschnitztals maßgeblich unterstützt, eine der vielen Stationen auf dem Jean Paul-Wanderweg (www.jeanpaul-oberfranken.de), der von Joditz/Hof über Wunsiedel durch Fichtelgebirge bis nach Eckersdorf/Bayreuth führt. Schatz war ein engagierter Streiter für die Restaurierung von Jean Pauls Dichterstübchen in der Rollwenzelei in Bayreuth , das im November 2010 als Teil eines kleinen Literaturmuseums wiedereröffnet werden konnte (www.jeanpaulstube.de). Der Verein zur Erhaltung von Jean Pauls Einkehr- und Dichterstube in der Rollwenzelei e.V. hat ihm die Ehrenmitgliedschaft und den Beinamen "Pate der Rollwenzelei" verliehen. Die Verbreitung der Werke des großen fränkischen Schriftstellers ist dem Berliner eine Herzensangelegenheit geworden. Mehrfach hat er Texte Jean Pauls auf CD aufgenommen. Mit dem Hörbuch über die „Pfingstreise“ im Jahre 1793 von Wackenroder und Tieck hat er Bad Berneck, von Jean Paul als „Vorhof und Vorhimmel des Baireuther Himmels“ bezeichnet, und dem Fichtelgebirge ein akustisches, literarisches Denkmal gesetzt.

www.hans-juergen-schatz.de

Jean Paul
vorgestellt von Sven Friedrich


Der Literatur(ver)führer

Band 1

Auricula Berlin ISBN 978-3-936196-11-5

www.auricula.de

€ 12,50




Jean Paul
Leben des vergnügten Schulmeisterlein

Maria Wutz (ungekürzt, 2CD)

Mit ausführlichem Beiheft und einer

Einführung von Günter de Bruyn



„Dicht vor Berneck wird man durch einen Anblick überrascht, der zu den schönsten gehört, die wir gehabt haben.“ Ein Hoch dem Brief! Im Frühsommer 1793 brachen zwei kaum erwachsene Berliner, Wilhelm Heinrich Wackenroder (1773 bis 1798) und Ludwig Tieck (1773 bis 1853), von ihrem Studienort Erlangen aus zu einer Rundreise durch Fränkische Schweiz, Frankenwald und Fichtelgebirge auf. Die ambitionierten Jungpoeten ahnten nicht, dass sie mit ihrer „Pfingstreise“ ins damals Unbekannte, Unwegsame, auch Unheimliche die Epoche der literarischen Romantik gleichsam eröffneten. In Briefen nach Hause erstatteten beide Bericht, wobei sich die Botschaften aufschlussreich und hörenswert unterscheiden in Haltung und Stil, Ausführlichkeit und Wahrheitsliebe. Wer jene Aufzeichnungen heute kennenlernt, fühlt sich zurückversetzt in eine niemals ganz verschwundene „romantische“ Landschaft zwischen Streitberg und Kulmbach, Bayreuth und Bad Berneck, Naila, Wunsiedel und Hof, der Heimat Jean Pauls. Vielerorts haben sich die unberührten, abenteuerlichen, anheimelnden Reize von ehedem erhalten. „Diese Gegend hier ist die schönste, die ich auf der ganzen Reise gefunden habe.“ So stellt Ludwig Tieck Berneck und Umgebung über alle anderen Stationen des Ausflugs. Der Hörer ist zum Vergleich mit seiner eigenen Sicht auf Landschaft, Orte und Menschen eingeladen.


Mit Hans-Jürgen Schatz wurde ein ausgewiesener Kenner der beschriebenen Gegenden gewonnen. Er hat die Texte als Hörbuch eingerichtet und zusammen mit dem begleitenden Essay „Zwei Wesen, von Göttern beneidet“ von Michael Thumser für eine Doppel-CD aufgenommen.


Das Titelfoto zeigt den Blick ins Ölschnitztal der Bernecker Oberstadt mit Evangelischer Kirche, Schloßturm und Burgruinen.


Erstmals auf CD:


„Pfingstreise“ im Jahre 1793

vorgestellt von Michael Thumser


Der Literatur(ver)führer - Sonderband (2 CD)


Auricula Berlin ISBN 978-3-936196-16-0

www.auricula.de

€ 22,50


Hans-Jürgen Schatz und Jean Paul

Hans-Jürgen Schatz und die „Pfingstreise“ im Jahre 1793

Der Direktor des Jean Paul-Museums in Bayreuth, Dr. Sven Friedrich, präsentiert auf verständliche und spannende Art Leben und Werk des Schriftstellers Jean Paul (1763-1825). Neben ausführlichen Abschnitten aus „Hesperus“ (Traum Emanuels, auf der „Hesperus“-CD nicht enthalten), „Flegeljahre“ (Testamentseröffnung) und „Siebenkäs“ (Rede des toten Christus), deren Entstehung, Bedeutung und Werkzusammenhang der Autor packend zu schildern versteht, sind auch Zitate aus zeitgenössischen Dokumenten in den Lebenslauf eingebettet.


Sprecher der Führung durch Leben und Werk ist der Schauspieler Hans-Jürgen Schatz, der durch seine zahlreichen Lesungen aus Jean Pauls Werken weiß, wie man dem Publikum einen Zugang zur ganz eigenen Phantasie-, Wissens-, Gedanken- und Sprachwelt des fränkischen Schriftstellers verschaffen kann.


Es entsteht ein Bild von Jean Paul und dessen Werk, welches den Hörer dazu verführen möchte, sich weiter auf Entdeckungsreise durch die vielfältigen und außergewöhnlichen Werke dieses genialen Schriftstellers zu machen.


Das Titelfoto zeigt eine historische Ansicht der Rollwenzelei.


Wie war dein Leben und Sterben so sanft und meerstille, du vergnügtes Schulmeisterlein Wutz! Der stille laue Himmel eines Nachsommers ging nicht mit Gewölk, sondern mit Duft um dein Leben herum: Deine Epochen waren die Schwankungen und dein Sterben war das Umlegen einer Lilie, deren Blätter auf stehende Blumen flattern - und schon außer dem Grabe schliefest du sanft.       Jean Paul


Die Geschichte vom Schulmeisterlein Wutz, in der gefühlvoll und heiter ein armseliges, aber glückliches Leben erzählt wird, gehört zu den schönsten Dichtungen deutscher Sprache. Noch besser als beim leisen Lesen erschließt sich die Schönheit von Jean Pauls Sprache beim Hören. Weder des Lächelns noch der Tränen sollte man sich dabei enthalten oder ihrer gar schämen.    Günter de Bruyn

„Hesperus“ von Jean Paul
vorgestellt von Barbara Hunfeld


Der Literatur(ver)führer
Sonderband


Auricula Berlin ISBN 978-3-936196-14-6

www.auricula.de

€ 22,50 (2 CD)


Mit Christine Sommer-Fiederer in der restaurierten Rollwenzelei

Foto: © Eric Waha